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07.11.2016

Feuerwehr und Cobra üben

Im Kampf gegen das Verbrechen: Feuerwehr und die Spezialeinheit der Polizei "Cobra" üben am Gelände der NÖ Landes-Feuerwehrschule.

Eine Tragödie erschütterte am 17. September 2013 die Republik. Ein Wilderer, dem die Polizei auf die Spur gekommen war, erschoss im Bezirk Lilienfeld drei Polizisten sowie einen Sanitäter des Roten Kreuzes. Nach einem Schusswechsel mit der Polizei richtete sich der Täter selbst. Er setzte den Keller seines Bauernhofes in Brand und jagte sich eine Kugel in den Kopf. Um sich auf derart lebensgefährliche Interventionen optimal vorzubereiten, hat das Einsatzkommando Cobra ihr "heißes" Training nun in die Landes-Feuerwehrschule nach Tulln verlegt. Bei einem Besuch zeigte sich Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka von der Schlagkraft seiner Sondereinheit und der Kooperation mit der Feuerwehr begeistert.

Die Antiterrorspezialisten der "Cobra" werden bereits seit mehreren Wochen in der Landes-Feuerwehrschule zu Atemschutzträgern ausgebildet. Dabei lernen die Beamten der Sondereinheit nicht nur den Umgang mit dem Gerät, sondern auch die Konfrontation mit Flammen und heißen Temperaturen. Abseits der Ausbildung für den operativen Einsatz, üben "Cobra" und Feuerwehr auch gemeinsames taktisches Vorgehen. Im Klartext: Unter welchen Voraussetzungen können die Löschmannschaften der Feuerwehr ihre Arbeit ungefährdet aufnehmen.

Das zeigten die beiden Einheiten bei einer Demonstration im Übungsdorf der NÖ Landes-Feuerwehrschule. Das Szenario: Unbekannter Täter flüchtet mit einer Geisel in einem Pkw. Polizeistreifen verfolgen den Wagen, die "Cobra" wird zusätzlich alarmiert. In einem günstigen Augenblick stoppen die schwer bewaffneten Einheiten das Fahrzeug. Der Täter setzt den Wagen in Brand, droht auch die Geisel anzuzünden - die Feuerwehr wird alarmiert. Der Täter flüchtet, schlägt die Geisel nieder und lässt sie neben dem brennenden Fahrzeug liegen. Die "Cobra" nimmt die Verfolgung auf, gleichzeitig wird der Einsatzraum von Beamten mit Sturmgewehren gesichert.

Jetzt ist die Feuerwehr am Zug. Unter Begleitschutz von ebenfalls schwer bewaffneten "Cobra"-Mitgliedern wird der Pkw gelöscht und die schwer verletzte Geisel in Sicherheit gebracht. Nach wenigen Minuten ist der spektakuläre Einsatz zu Ende. Innenminister Sobotka: "Es ist unerlässlich, dass die Blaulichtorganisationen miteinander trainieren. Wir müssen auf alle Szenarien vorbereitet sein. Insofern freut es mich, dass die "Cobra" in der Landes-Feuerwehrschule üben darf." Für Landes-Feuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner ist diese Kooperation ebenso unerlässlich: "Wenn wir die Polizei im Kampf gegen das Verbrechen unterstützen können, so tun wir das gerne. Im Vordergrund muss natürlich immer die Sicherheit unserer Mitglieder stehen."

Text: Franz Resperger

Fotos: Matthias Fischer