Radonmesskampagne 2017

Der NÖ Landesfeuerwehrverband führt gemeinsam mit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) im Jahr 2017 eine, vom Ministerium für ein lebenswertes Österreich (BMLFUW) finanzierte, Radonmesskampagne in ausgewählten Häusern von Mitgliedern der niederösterreichischen Feuerwehren durch.

Allgemeines

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das im Boden entsteht und von dort in die Raumluft der Häuser gelangt.

In ganz Österreich werden im Zug dieser – in anderen Bundesländern ebenfalls bereits laufenden – Radonmesskampagne Messungen in rund 35.000 Haushalten durchgeführt. Der NÖ Landesfeuerwehrverband wurde vom BMLFUW um Zusammenarbeit in diesem Projekt zum Radonschutz ersucht.

Im Zuge dieser Radonmesskampagne werden Radon-Messungen in Häusern von Feuerwehrmitgliedern durchgeführt. Dafür werden in Niederösterreich ca. 10.000 Häuser nach definierten Kriterien für die Radonkartierung ausgewählt. Die Auswahl erfolgt zufällig und anonym, basierend nur auf den definierten geografischen Kriterien.

Die ausgewählten Feuerwehrmitglieder erhalten dadurch eine kostenlose Messung der Radonkonzentration in Ihrer Wohnung. Nach Auswertung der Messungen erhalten die Feuerwehrmitglieder die Radonergebnisse für ihr Haus. Bei erhöhten Radonkonzentrationen wird durch die AGES Hilfestellung für Sanierungsmaßnahmen angeboten.

Wie Laufen die Messungen ab?

Die Radonmessungen werden mittels passiven Radondetektoren durchgeführt. Dies sind kleine Messdosen aus Kunststoff, die weder Strom benötigen noch Geräusche verursachen. Sie werden in den beiden meist benutzten Wohnräumen (bevorzugt im Erdgeschoss) aufgestellt und für ungefähr 6 Monate dort gelassen.

Bei dieser Messkampagne ist der Messzeitraum von Juli 2017 bis Jänner 2018. Zusätzlich muss ein Fragebogen über Lage, Bauweise und Nutzung des Wohngebäudes ausgefüllt werden. Nach Ende des Messzeitraums werden die Radondetektoren an die AGES geschickt, wo sie ausgewertet werden. Anschließend werden die Teilnehmer über die Ergebnisse informiert.

Wie erfolgt die Verteiluing / Was ist zu tun?

Schritt 1:

Die Verteilung der Radondetektoren samt Begleitmaterialien (Fragebogen, Infoblatt) an die ausgewählten Teilnehmer soll im Juni 2017 (vor Ferienbeginn) durch den jeweiligen Feuerwehrkommandanten erfolgen. Die Verteilung der Detektoren samt Begleitmaterialien an die Feuerwehrkommandanten soll durch die Abschnittsfeuerwehrkommandanten erfolgen. Dafür wird den Abschnittsfeuerwehrkommandanten durch die Österreichische Fachstelle für Radon der AGES Anfang Juni ein Paket übermittelt. Dieses Paket wird die Begleitmaterialien und Detektoren für die ausgewählten Teilnehmer des jeweiligen Feuerwehrabschnitts enthalten.

Schritt 2:

Die Feuerwehrkommandanten werden aufgefordert, die ausgefüllten Fragebögen der Teilnehmer bis Ende Juli 2017 an die Abschnittsfeuerwehrkommandanten zu retournieren. Die Abschnittsfeuerwehrkommandanten wiederum werden ersucht, die ausgefüllten Fragebögen der Feuerwehren des jeweiligen Abschnitts zu sammeln und dann bis Mitte August 2017 an die AGES zu retournieren.

Die Radondetektoren sollen nach Ende des Messzeitraums (Jänner 2018) direkt von den jeweiligen Feuerwehrkommandanten an die AGES retourniert werden. Für die Rücksendung erhält jeder Feuerwehrkommandant ein Rücksendeetikett.Bei Fragen oder Unklarheiten zum Projekt stehen folgende Ansprechpersonen zur Verfügung:

NÖ Landesfeuerwehrverband (für organisatorische Anliegen)

BR Ing. Christian Hübl
E-Mail:christian.huebl@feuerwehr.gv.at
Tel.:+43 57122 33 321

Österreichische Fachstelle für Radon (fachliche Anliegen)

Dr. Valeria Gruber
E-Mail:valeria.gruber@ages.at
Tel.:050555-41906

Nähere Informationen zum Thema Radon können bei Bedarf auch beim Sonderdienstkommandanten:

VI Manfred Ertl
E-Mail:manfred.ertl@feuerwehr.gv.at
Tel.:0676 / 3344755
bzw. den Gruppen- und Zugskommandanten des Sonderdiensts Strahlenschutz im jeweiligen Bereich eingeholt werden.

Weitere Informationen zu Radon finden sie auch auf der Informationsseite: www.radon.gv.at  

FAQ - Radon (erstellt vom Sonderdienst Strahlenschutz)

Was ist Radon?

Radon ist ein Edelgas, welches beim Zerfall von radioaktivem Uran entsteht. Radioaktives Uran ist über den gesamten Erdball verteilt, somit muss überall mit einem Radonvorkommen gerechnet werden. Zerfall bedeutet, dass sich ein Stoff ohne Zutun von außen in einen anderen Stoff umwandelt. Und zwar so lange, bis das letzte Zerfallsprodukt nicht mehr radioaktiv ist; in der Fachsprache stabil ist. Uran zerfällt unter anderen in Radium, welches wiederum zu Radon zerfällt; auch das Radon zerfällt und als letztes, nicht radioaktives Zerfallsprodukt, entsteht Blei.

Wie kann es zu einer Radonexposition kommen?

Das Radon entsteht beim Zerfall von Uran im Boden. Je nachdem wie durchlässig (porös) der Untergrund ist, gelangt Radon an die Erdoberfläche. Vermischt sich das Radon mit Luft, so wird dieses Gemisch in alle Richtungen verweht. Tritt das Radon innerhalb eines Gebäudes an die Erdoberfläche, so kann in den Gebäuden eine hohe Radonkonzentration entstehen.Radon ist auch gut wasserlöslich, d.h. wenn das Trinkwasser radonhaltig ist, kann Radon ausgasen und ebenfalls zu einer Konzentration führen.

Was ist gefährlich?

Radon ist ein Gas, es wird eingeatmet. Wenn die Radonkonzentration zu hoch ist, kann es zur Bildung eines Lungenkrebses beitragen (zusätzlich zum Rauchen). Je nach Statistik, erkranken 5 bis 20% der Nichtraucher an Lungenkrebs.

Welche gesetzlichen Vorschriften gibt es?

Die Vorschriften betreffend Strahlenschutz - und somit auch für die Radonexposition – finden sich im Strahlenschutzgesetz und den dazu erlassenen Verordnungen, beispielsweise die Allgemeine Strahlenschutzverordnung oder die natürliche Strahlenquellenverordnung. Zur Zeit gibt es keinen Grenzwert für die Radonkonzentration und das Radon in Wohnungen wird derzeit nicht vom Strahlenschutzgesetz erfasst. Durch die Umsetzung der europäischen Richtlinien (EU Basic Safety Standards) wird Radon in Wohnungen ein Thema. Bq ist die Abkürzung von Bequerel, das ist die Einheit der (Radio)Aktivität, beispielsweise findet man in Heilstollen oder Schauhöhlen bis zu 100.000 Bq/m3, eine Empfehlung der österreichischen Strahlenschutzkommission bestimmte, dass an Arbeitsplätzen die Radonkonzentration nicht mehr als 1000 Bq/m3 betragen sollte.

Warum wird nun in Haushalten die Radonkonzentration gemessen?

Es gab bereits eine Radonmesskampangne, das sogenannte ÖNRAP (österreichisches, nationales Radonprojekt), welches zur Erstellung der derzeitigen Radonpotentialkarte führte. Dabei wurde ein großes Gebiet mit wenigen Haushalten auf Radon untersucht. Nun soll entsprechend der neuen gesetzlichen Vorschriften mittels eines engeren Messnetzes die Radonsituation in Österreich genauer dargestellt werden.Die Messungen werden von der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) durchgeführt, für die Teilnehmer ist die Messung (mit Messgutachten) kostenlos.Was ist bei Vorliegen zu hoher Konzentrationswerte zu tun?Wenn nach Abschluss der Radonmesskampagne die Konzentrationswerte zu hoch sein sollten, werden Informationen seitens der AGES weiterhelfen.

Weitere Fragen dazu, können auch an radon@strahlenschutz.or.at gerichtet werden!